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DONOTS

Auf Tour mit dem RME Fireface 800

Von Thomas Hannes. Studio- und Live-Tontechniker. Seit einigen Jahren auch als FOH bei den Donots.

DONOTS

Die Donots sind seit 16 Jahren eine unermüdliche Live- und Tourmaschine. Knapp 1000 Konzerte in Europa, Japan und den USA prangen als Kerben im fahrbaren Nightlinerbett. Publikum auf links gedreht, Euphorie auf dem Höhepunkt, kein Bier mehr im Backstagebereich.

Das Playback-System

Als 2009 die Platte "The Long Way Home" fertig war, überlegten wir, wie wir diese optimal auf die Bühne bringen könnten. Seit dem Vorgängeralbum "Coma Chameleon" liefen bei einigen Songs Spuren von einem Roland SPDS 8 mit: Synths, Orgeln, Athmos etc. Soweit technisch bedingt leider nur in mono.

In gleicher Weise wurden zunächst auch die neuen Songs live umgesetzt. Das Ergebnis war nicht befriedigend. Wir wollten es breiter, fetter. Mehr "Wall of Sound". Ein neues System musste her. Mit mehr Ausgängen, mehr Möglichkeiten und einfacher Bedienung.

Anfang 2010 fingen wir an dieses System zu planen und zu realisieren. Zuerst versuchte ich, es per Mainstage zu realisieren. Dieses Programm ist Bestandteil des Apple LogicPro-Paketes. Die Vorteile: Es lässt sich individuell aufbauen. Der Nachteil: es stürzte alleine in meiner Küche bereits mehrmals ab. Ein Umstand der nicht gerade Vertrauen aufbaute.

Also Plan B.: Ableton Live. Ich benutze das Programm selbst häufig und schätze es sehr. Im Grunde kann Live natürlich viel mehr, als nur Playbacks abzufeuern - aber was soll es, schießen wir halt mit Kanonen auf Spatzen. In wenigen Stunden hatte ich ein Setup zusammen welches bis heute reibungslos läuft.

Gesteuert wird das ganze über das Roland SPDS 8. 4 Pads sind mit Play, Stop, Songskip vor und zurück belegt. In den ersten Tagen wurde ein MOTU-Interface zur Wandlung benutzt, doch bei den ersten Shows merkten wir, dass die Verarbeitung ungenügend war. Die Stereoklinken wackelten, die Pegel die das Interface rausgab waren unterschiedlich. Wieder etwas, was nicht gerade Vertrauen erschuf.

Es klingt wie ein billiger Werbespruch, aber: Auf Tour willst Du Dich um so etwas nicht sorgen müssen. Ob es wirklich zum Ausfall kommt ist eine Sache, aber wenn Du es kannst, setzt Du halt auf das Bessere. Sicher ist sicher. Wir stellten den Kontakt zu RME her und bekamen ein Fireface 800. Seitdem ist das Thema Interface eben kein Thema mehr. Es läuft. Es klingt gut. Und es ist sehr gut verarbeitet. Nichts wackelt, das Gehäuse ist Stabil. So wie es sein soll.

Ich habe schon oft im Studio mit RME gearbeitet. Die Treiber laufen extrem stabil. Keine Ausfälle auch live: Ich bekomme 2 x Stereo HD Kanäle, auf denen Synths, Orgeln, FX-Gitarren und Instrumente liegen, einen für das Intro. Zusätzlich einen Sub Kanal. Auf diesem werden bei manchen Songs Subbässe "gezündet" um noch mal die extra Portion Schub zu geben.

Das FOH-System

Um auch eine gleichbleibende Qualität in der Signalbearbeitung am FOH zu haben, machte ich mir seit Ende 2009 Gedanken darüber wie dies zu realisieren sei. Gute Kompressoren und EQs sind teuer und nehmen Platz ein, daher dachte ich über eine Softwarelösung nach: Ableton Live als Host - das sollte funktionieren.

Der Donots-Monitormann Timo Hollmann erzählte mir von Waves MultiRack. Ich lud mir eine Demo runter, dazu noch ein Horizon Demo Bundle und setzte es bei dem Tourstart in Hamburg mit dem RME Fireface 800 ein. Ein Knaller! Noch am selben Tag bestellte ich mir das Waves Multirack und das Horizon Bundle. Zuerst hatte ich ja nur 8 Kanäle. Ich benutzte die Waves EQs und Kompressoren auf den Gruppen. Eine Stereo Gruppe für Drums, ein Gruppe für die Basskanäle. Eine Gruppe für Akustikgitarre und Mandoline. Eine Stereo-Gruppe für die beiden E-Gitarren, eine Gruppe Main- & Funk-Mikro und eine Gruppe für die restlichen Vocals. Schnell war mir klar: Ich will noch mehr! Also bestellte ich mir ein weiteres Fireface 800.

Gerade jetzt in der Festivalzeit zeigt sich ein Vorteil: Ich inserte meine Kanäle und Gruppen, Bypasse die EQ´s und HP Filter, pegel meine Signale ein und mein Sound steht. In wenigen Minuten. Bei Changeover Zeiten von 20 Minuten ist auch keine Zeit für mehr. Bei Club-Shows mit Vorband hat es den Vorteil: ich brauche nur Gain, Aux, Routing und Fader, schreibe mir also kaum etwas auf.

Nun können kritische Ohren sagen: ja aber das Signal ist doch gewandelt. Ja das stimmt. Aber die Bearbeitung ist um Lichtjahre besser als die der Standard dbx, BSS uva. Bearbeiter, die in den Clubs und Festivals in den Racks hängen. Um das zu toppen müsste man Kühlschränke voller 19" mit auf Tour nehmen. Ich reise mit einem 4 HE Case und meinem Rechner. Damit fahre ich problemlos in der Bahn oder gebe mein Rack beim Fliegen auf.

Und das alles zu einem Bruchteil des Preises, den Analoges kosten würde. Auch hier unterstützt mich RME wieder mit seiner Unauffälligkeit. Die Treiber machen keinen Stress, die Wandler klingen gut, ich habe meinen Sound immer dabei.

Links:

www.myspace.com/donots

www.donots.com